Gestern ist Freitag, der 13. gewesen. Gut, dass ich nicht abergläubisch bin, denn höchst wahrscheinlich wird gestern nichts passiert sein. Ob wirklich nichts geschehen ist (und ob dies womöglich ein Fernsehtagebucheintrag aus dem Jenseits ist) kann ich nicht sagen, weil heute für mich (in Echtzeit!) Montag, der 9. Juli ist. Alles vorproduziert. Alles eine Lüge mit dem Datum.
In dieser Woche habe ich nämlich vier Tage lang ein Seminar über Gerichts- und Polizeijournalismus gehabt. Oder werde gehabt haben. Und deswegen habe ich viel vorproduzieren müssen für dieses Fernsehtagebuch. Ob es gut gewesen ist? Keine Ahnung. Denn, wie gesagt, heute ist für mich Montag, und das Seminar fängt morgen an. Oder, je nach Blickrichtung, vor vier Tagen. Und habe ich nicht schon einmal über dieses Zeitparadoxon geschrieben? Alles wiederholt sich. Ist halt so.
Man muss nur die Blickrichtung ändern, und schon stellt sich alles auf den Kopf. Und die Welt wird enger mit jedem Tag.
Den Film “Solaris” (Vox, 20 Uhr 15 und 1 Uhr 50) habe ich noch nie gesehen. Die Buchvorlage von Stanislaw Lem ist, natürlich und furchtbar trivial, diese Feststellung, in der Vergangenheit geschrieben worden und behandelt (denn es ist ein Science Fiction) die Zukunft. In der Verfilmung geht es um eine Forschungsstation in der Umlaufbahn des Planeten Solaris und tote Menschen, die plötzlich wieder erscheinen. Sagt meine Programmzeitschrift. Wahrscheinlich werde ich sowieso wieder nicht dazu kommen, den Film zu sehen. Wieder einmal leider.