Ach, was soll es denn. Was soll ich mich winden, was soll ich es leugnen. Was soll ich mich beschweren? Bin ich ein Geek? Mal sage ich “Ja, natürlich!”, mal antworte ich mit “Was soll diese Unverschämtheit?”, mal ist es ein Sowohl-als-auch, ein Sind-wir-nicht-alle-ein-bisschen-geekig?
Jetzt, zum Wochenende hin, möchte ich deshalb Klarheit in dieses Thema bringen und mich denunzieren. Also: Ich bin ein Geek. Jetzt haben es alle schriftlich. Ich bin mit geschmacksverwirrenden Comics aufgewachsen, mit “Mad” und Alfred E. Neumann, mit Jan-Tenner-Kassetten, mit Otto Waalkes. Was also hätte anderes aus mir werden sollen? Na also.
Ganz so geschmacksverwirrt bin ich jedoch auch wieder nicht. Heute läuft viel Murks im Fernsehen, den ich trotz dieser Vorprägung niemals einschalten wollen würde: Auf dem SWR läuft um 20 Uhr 15 “Fröhlicher Alltag” mit den Musikern Judith und Mel, Maria Da Vinci, Reiner Kirsten und Angelo Borer. Ich weiß nicht einmal, ob das alles Musiker sind, aber ich gehe ganz stark davon aus, dass sie alle nicht musikalisch sind. Auf dem MDR öffnet die “Wernesgrüner Musikantenschenke”. Nur auf dem WDR läuft ein Lichtblick, nämlich “Glückwunsch, Alsmann!”, ein Porträt über Götz Alsmann. Der macht wenigstens gute Musik. Ach nein, der macht ja unter anderem auch Jazz, und Jazz ist doof, nur nicht ganz so doof wie Volksmusik.
Volksmusik! Wer das hört, ist ebenfalls geekig, frisst aber noch dazu kleine Kinder. Und das ist viel schlimmer, was beschwere ich mich eigentlich über mich?